Motrac-Geschichte einer Landmaschinenfirma
Maschinen für die moderne Landwirtschaft
Am 12. Februar 1937 wurde die Firma Motrac in Zürich gegründet. Motrac übernahm die von der Firma Franz AG entwickelten Traktoren und baute sie aus. Die sofort erfolgte Fabrikation von Motormähern Motrac MA in der zu jener Zeit fortschrittlichen Bauart mit vorgelagertem, federndem Mähbalken beweist, dass schon vor der Firmengründung umfangreiche Vorarbeit geleistet worden war. Vorführungen der neuen MA fanden noch im Frühjahr an verschiedenen Orten in der Schweiz statt.
Die breite Spur der Antriebsräder und das Portalwerk sorgten für eine gute Hangtauglichkeit und erlaubten in den damals üblichen Naturwiesenbeständen wahlweise die Ablage in Schwaden. Der Erfolg dieser Maschinen war erfreulich und ermöglichte erstmals eine Serienproduktion mit damals modernsten Maschinen sowie den Aufbau einer Verkaufsorganisation.
Findige Mechaniker bauten aus dem Motrac dank einer zusätzlichen angetriebenen Hinterachse den weltweit ersten Kleintraktor mit Allradantrieb, Knicklenkung und Steuerrad.
Findige Mechaniker bauten aus dem Motrac dank einer zusätzlichen angetriebenen Hinterachse den weltweit ersten Kleintraktor mit Allradantrieb, Knicklenkung und Steuerrad.
Während der Kriegsjahre wurde das Benzin knapp und rationiert. Vor allem die stationären Motoren kamen in Nöte. In dieser Zeit baute und installierte Motrac deshalb auch Holzgaskraftanlagen für Industriebetriebe.
Weiter wurden die Einachstraktoren für die damalige Anbauschlacht mit Pflug-scharen ausgerüstet.
Weiter wurden die Einachstraktoren für die damalige Anbauschlacht mit Pflug-scharen ausgerüstet.
Schneeschleudern
Der Bau von Motormähern, Traktoren, stationären Kraftanlagen, Seilwinden und weiteren Zusatzgeräten wie Spritzen für Obst- oder Rebbau waren Haupt-tätigkeiten der Motrac. Die Mäher und Traktoren kamen sogar als stationäre Motoren zum Einsatz für landwirtschaftliche Hofarbeiten als Antriebe für Pumpen, Holzfräsen, Dreschmaschinen, Heuaufzüge oder sogar Sägen. 1947 wagte sich Motrac auf ein ganz neues Gebiet des Fahrzeugbaus.
Der Bau von Motormähern, Traktoren, stationären Kraftanlagen, Seilwinden und weiteren Zusatzgeräten wie Spritzen für Obst- oder Rebbau waren Haupt-tätigkeiten der Motrac. Die Mäher und Traktoren kamen sogar als stationäre Motoren zum Einsatz für landwirtschaftliche Hofarbeiten als Antriebe für Pumpen, Holzfräsen, Dreschmaschinen, Heuaufzüge oder sogar Sägen. 1947 wagte sich Motrac auf ein ganz neues Gebiet des Fahrzeugbaus.
Man baute eine Gross-Schneeschleuder, dank Ford-V8-Benzinmotor, mit einer Leistung von 100 PS. Nach gleichen Konstruktionen wurden auch kleinere Schneeschleudern sowie Schneeschleudern als Zusatzgeräte zu Einachs-maschinen für den Kommunalbetrieb gebaut.
Zeitgemässe Produkte
Nach Kriegsende 1945 schaltete man bei Motrac sofort auf weiteren Fortschritt und entwickelte zeitgerecht neue Produkte. So entstand der handliche Motormäher mit der Bezeichnung MK und der leistungsstärkere Mäher/Einachstraktor MG. Zu den neuen, aber auch den alten Maschinen, wurden vermehrt Zusatzgeräte gebaut und angeboten. 1954 entstand dank bewährtem Kettenantrieb sogar ein Rasenmäher für gut betuchte Privathaushalte.
Spezialist für die Berglandwirtschaft
Im Frühling 1956 war die Firma Motrac wieder für eine Überraschung gut: „Drei Maschinen in einer“ hiess das Motto für die neue Kombination. Der Kleintraktor TEM und die Transportgespanne MT und TTA hatten Vierradantrieb und Knicklenkung sowie hydraulische Bremsen – eine gewisse Ähnlichkeit mit dem früheren „Fränzli“, dem Kleintraktor der Franz-Werke aus der Vorkriegszeit, war dabei nicht zu übersehen. Im Jahre 1960 wurden beim Traktor TEM und beim Einachstraktor MT mit Triebachsanhänger die Holmlenkung durch eine Lenkrad-steuerung ersetzt.
Neu in Form und Technik
1960 erfolgte an der OLMA in St. Gallen eine vielbeachtete Präsentation der Motrac mit etlichen Neuheiten. Ein neuer Mäher löste den Vorgänger MKD ab: Leichtere Gangwechsel, mehr Gänge dank neuem 12-Gang-Getriebe, wirksame Innenbacken-Bremsen, ein sperrbares Differential und die schwenkbare hintere Zapfwelle boten grundlegende Vorteile und Fortschritte. Sie ermöglichten weiter eine komfortablere Bedienung und boten grössere Sicherheit. Besonderes Interesse fand die neue Kombination MT-TEM-TTA. Neu war dabei unter anderem die Achsschenkel-Lenkung der Vorderachse; sie konnte bei der Verwendung als Mäher arretiert werden.
Bei allen Neukonstruktionen stachen die ansprechenden Formen und die kontrastreiche Farbgebung in Rot, Gelb und Schwarz hervor. Sogar das Schweizer Fernsehen hat den neuen Motrac-Geländetraktor TEM am Eröffnungstag der OLMA 1962 als Blickfang für die Tagesschau verwendet.
Zur OLMA 1963 wurde ein Transporter mit der Bezeichnung T4 auf die Räder gestellt. Das war innert kürzester Zeit möglich, da die wichtigsten Baugruppen bisheriger Maschinentypen in neuer Kombination verwendet wurden. Als Ergänzung zum Transporter war der kleine, wendige Motormäher Motrac Junior gedacht.
Motrac-Vario, Traktor und Transportfahrzeug
Der Motrac-Vario (war/ist) ein Nutzfahrzeug neuester Konzeption: ein vollwertiger Traktor und zugleich ein leistungsfähiger Last-Transporter mit bis zu 3 Tonnen Tragkraft, kurz eine Maschine für das Gelände und die Strasse. Das Interesse am Motrac-Vario war vor allem im Berggebiet recht gross. Absatzmöglichkeiten zeigten sich auch für den Forsteinsatz, für den Unterhalt von Strassen und Gewässern sowie für die Pflege von Naturschutzgebieten.
Unbegrenzte Einsatzmöglichkeiten
Die Einsatzmöglichkeiten für die verschiedenen Motrac-Systeme waren fast unbegrenzt, nicht nur für die Landwirte, sondern auch für den Forstbetrieb und als Kommunalfahrzeug. Mit wenigen Handgriffen und Zusatzmaterial konnten die Motrac-Elemente vom Einachstraktor zum vierräderigen Geländetraktor oder zum Anhänger-Lastfahrzeug mit bis zu 2 Tonnen Tragkraft umgebaut werden.
Preis und Nachfrage
Umfangreiche Marktsondierungen in der Schweiz und in Europa sahen ab Ende der 1960er Jahre insbesondere für die Landwirtschaft eine düstere Zukunft voraus. Grosse Präzision, Langlebigkeit, Sicherheit und flexible Einsatz-möglichkeiten, also kleine Serien, hatten schon immer ihren Preis. Am 30. April 1969 war die Motrac AG deshalb gezwungen, ihren Betrieb einzustellen und die Firma zu liquidieren.
Geblieben ist einzig und bis heute der Motrac-Club Schweiz. Er hält die Erinnerung an die stolze Marke Motrac weiterhin hoch. Er erhält und pflegt die Kontakte unter den Besitzern der vielseitigen Motrac-Fahrzeuge und sorgt mit passenden Ausstellungen der alten Fahrzeuge seiner Mitglieder für Interesse bei der heutigen Bevölkerung.
Toni Vinzens, Thalwil
Nach Kriegsende 1945 schaltete man bei Motrac sofort auf weiteren Fortschritt und entwickelte zeitgerecht neue Produkte. So entstand der handliche Motormäher mit der Bezeichnung MK und der leistungsstärkere Mäher/Einachstraktor MG. Zu den neuen, aber auch den alten Maschinen, wurden vermehrt Zusatzgeräte gebaut und angeboten. 1954 entstand dank bewährtem Kettenantrieb sogar ein Rasenmäher für gut betuchte Privathaushalte.
Spezialist für die Berglandwirtschaft
Im Frühling 1956 war die Firma Motrac wieder für eine Überraschung gut: „Drei Maschinen in einer“ hiess das Motto für die neue Kombination. Der Kleintraktor TEM und die Transportgespanne MT und TTA hatten Vierradantrieb und Knicklenkung sowie hydraulische Bremsen – eine gewisse Ähnlichkeit mit dem früheren „Fränzli“, dem Kleintraktor der Franz-Werke aus der Vorkriegszeit, war dabei nicht zu übersehen. Im Jahre 1960 wurden beim Traktor TEM und beim Einachstraktor MT mit Triebachsanhänger die Holmlenkung durch eine Lenkrad-steuerung ersetzt.
Neu in Form und Technik
1960 erfolgte an der OLMA in St. Gallen eine vielbeachtete Präsentation der Motrac mit etlichen Neuheiten. Ein neuer Mäher löste den Vorgänger MKD ab: Leichtere Gangwechsel, mehr Gänge dank neuem 12-Gang-Getriebe, wirksame Innenbacken-Bremsen, ein sperrbares Differential und die schwenkbare hintere Zapfwelle boten grundlegende Vorteile und Fortschritte. Sie ermöglichten weiter eine komfortablere Bedienung und boten grössere Sicherheit. Besonderes Interesse fand die neue Kombination MT-TEM-TTA. Neu war dabei unter anderem die Achsschenkel-Lenkung der Vorderachse; sie konnte bei der Verwendung als Mäher arretiert werden.
Bei allen Neukonstruktionen stachen die ansprechenden Formen und die kontrastreiche Farbgebung in Rot, Gelb und Schwarz hervor. Sogar das Schweizer Fernsehen hat den neuen Motrac-Geländetraktor TEM am Eröffnungstag der OLMA 1962 als Blickfang für die Tagesschau verwendet.
Zur OLMA 1963 wurde ein Transporter mit der Bezeichnung T4 auf die Räder gestellt. Das war innert kürzester Zeit möglich, da die wichtigsten Baugruppen bisheriger Maschinentypen in neuer Kombination verwendet wurden. Als Ergänzung zum Transporter war der kleine, wendige Motormäher Motrac Junior gedacht.
Motrac-Vario, Traktor und Transportfahrzeug
Der Motrac-Vario (war/ist) ein Nutzfahrzeug neuester Konzeption: ein vollwertiger Traktor und zugleich ein leistungsfähiger Last-Transporter mit bis zu 3 Tonnen Tragkraft, kurz eine Maschine für das Gelände und die Strasse. Das Interesse am Motrac-Vario war vor allem im Berggebiet recht gross. Absatzmöglichkeiten zeigten sich auch für den Forsteinsatz, für den Unterhalt von Strassen und Gewässern sowie für die Pflege von Naturschutzgebieten.
Unbegrenzte Einsatzmöglichkeiten
Die Einsatzmöglichkeiten für die verschiedenen Motrac-Systeme waren fast unbegrenzt, nicht nur für die Landwirte, sondern auch für den Forstbetrieb und als Kommunalfahrzeug. Mit wenigen Handgriffen und Zusatzmaterial konnten die Motrac-Elemente vom Einachstraktor zum vierräderigen Geländetraktor oder zum Anhänger-Lastfahrzeug mit bis zu 2 Tonnen Tragkraft umgebaut werden.
Preis und Nachfrage
Umfangreiche Marktsondierungen in der Schweiz und in Europa sahen ab Ende der 1960er Jahre insbesondere für die Landwirtschaft eine düstere Zukunft voraus. Grosse Präzision, Langlebigkeit, Sicherheit und flexible Einsatz-möglichkeiten, also kleine Serien, hatten schon immer ihren Preis. Am 30. April 1969 war die Motrac AG deshalb gezwungen, ihren Betrieb einzustellen und die Firma zu liquidieren.
Geblieben ist einzig und bis heute der Motrac-Club Schweiz. Er hält die Erinnerung an die stolze Marke Motrac weiterhin hoch. Er erhält und pflegt die Kontakte unter den Besitzern der vielseitigen Motrac-Fahrzeuge und sorgt mit passenden Ausstellungen der alten Fahrzeuge seiner Mitglieder für Interesse bei der heutigen Bevölkerung.
Toni Vinzens, Thalwil